Wolfgang Ebert wirft in dem kleinen Stadtführer „Wurzen und die Muldenaue“ die Frage auf: Warum kommt man in diese Stadt an der Mulde?
Die, die einmal da waren, die Menschen, Ecken und die Natur ringsum kennengelernt haben, können diese Frage nicht so recht verstehen. Die Ringelnatzstadt hat, wie so viele kleine Städte der Region, einen Reichtum, der dem flüchtigen Besucher oder schnell Reisenden nicht ganz, aber fast ganz verborgen bleiben wird.
Die Stadt hat 16 Ortsteile, unmöglich in zwei Radio-Stunden hier einen umfassenden Hörerblick zu schaffen. SecondRadio traft für diese Sendung den OBM, Marcel Buchta, schaute in der Bibliothek vorbei, die in diesem Jahr den Sächsischen Bibliothekspreis gewann, ließ natürlich Dom und Schloss nicht links liegen und diskutierte mit der Standortinitiative Wurzen und Wurzener Land e. V. zur Wirtschaft.
Zudem ist in Wurzen klar, der Blick, in unserem Fall besser das Mikrofon, muss auch zum Geopark Porphyrland gehen und natürlich ins Ringelnatzhaus reinhören.
Wurzen und das Wurzener Land laden naturbegeisterte Menschen genauso ein, wie historisch oder architektonisch Interessierte. Der Blick zur Wirtschaft zeigt, dass hier in den letzten Jahren sehr gut auf die schon vorhandene Struktur der Industrie aufgebaut und diese ausgebaut wurde. Die nahen Hohburger Berge bieten Erholung und Ausblick unmittelbar vor der Haustür. Wurzen schaut sich auch in der Region der Mulde um, der Geopark ist dafür ein deutliches Zeichen und auch die Mitarbeit in der Initiative der Muldecities spielt eine Rolle.
Die erst vor Kurzem eröffnete Ausstellung in Röcknitz zum Supervulkan, zudem auch Wurzen gehört, ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Diese geologische Struktur, deren Existenz einem erdgeschichtlich singulären Ereignis zu verdanken ist, prägt die Region seit Jahrmillionen. Die Ringelnatzstadt Wurzen– die Domstadt an der Mulde hat aber noch viel mehr zu bieten, um nur zwei Beispiele zu nennen, hier kommen Foto- und Filmpioniere her, die Familie Seeber hat zum Beispiel einen gehörigen Anteil an der Entstehung der Traumfabrik in Babelsberg oder der Komponist Fritz Geißler, er gilt als der bedeutendste Sinfoniker der DDR.
War einmal ein Bumerang;
War ein weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang -
wartete auf Bumerang. Joachim Ringelnatz
Beim O-Töne-Sammeln war ebsota mit der Kamera dabei, hier dazu ein kleiner Blick hinter die Kulissen. Link: Making of
Foto: ebsota